Bilder einer Weltreise (1981-84) S/W

Mit 33 Jahren und nach fünf Jahren Praxis als Architekt begann ich 1980 mit der Planung einer Weltreise. "Jetzt oder nie!" Damals in analogen Zeiten ohne Internet suchte ich mir aus einem Nachschlagwerk der berühmtesten Architekten einige aus und bewarb mich für begrenzte Jobs in Büros in Indien, Honkong, Japan, Australien und Neuseeland. Es wurden am Ende drei Jahre mit dem Rucksack um den Globus. Neben Reiseabenteuer wollte ich in der Ferne auch im erlernten Architektenberuf arbeiten. Das erlaubte ein Sehen nicht nur mit den Augen und Kamera eines „Weltenbummlers“, sondern auch aus dem Blickwinkel des Arbeitsalltags. Die Arbeit vor Ort war bei diesen Wanderjahren der Versuch, wenigstens mit einem Bein aus der Haut des Touristen, des Eindringlings, des Voyeurs schlüpfen. Vor allem Begegnungen und Nähe zu mir völlig fremden Menschen waren ein besonderes Anliegen. Wichtig dabei war immer die Zeit. Und wenn Gestik und Augen zeigen, dass ich als der Fremde mein Gegenüber achte, waren viele Gräben zu überwinden. Selbst bei einer Familie im Slum von Calcutta, die noch schnell ein Kofferradio unter Plastikplanen hervorholte, um bescheidenen Wohlstand zu demonstrieren. In meinem Gepäck hatte ich vergleichsweise wenig Kleidung, aber zwei Spiegelreflexkameras mit drei Wechselobjektiven und jede Menge S/W- und Diafilme, die ich mithilfe mit vertrauensvoll erscheinenden Reisenden nach Hause schickte. Die Ergebnisse meiner Fotografie habe ich bei der Mehrzahl der Motive erst nach drei Jahren nach meiner Rückkehr in Deutschland betrachten können.