Rotwildjagd Highlands Schottland 1992

Während unserer Schottlandreisen für "Bilder aus Schottland" hatte Karl die Gelegenheit, an einer Hirschjagd in den Highlands von Glen Affric teilzunehmen. Sie ist für viele Landbesitzer eine wichtige Einnahmequelle. "Caledon", bewaldete Höhen, nannten die Römer die Highlands. Aber " hat nur in der Sprache der Jäger überlebt. Obwohl die Kiefernwälder des legendären "Caledonian Forest" schon vor Jahrhunderten als Bau- und Brennholz verschwanden, nennen die Schotten den Lebensraum des Rotwilds weiter unbeirrt "deer forest". Mangels Versteckmöglichkeit müssen sich der Jagdgast Andrew und Jagdaufseher Ronnie über Stunden in baumlosem Gelände anpirschen, im Englischen "stalking". Nach Stunden fällt der entscheidende Schuss. Blattschuß. Nach dem Ausweiden beginnt für den Gast die Aufgabe, seine Beute ganz alleine zu Tale zu ziehen. Auf halbem Weg kommt ein Jagdhelfer mit Pony entgegen, auf den der Hirsch für das letzte Wegstück im Tal zur Lodge gepackt wird. Einen Tag dauerte diese Jagd, die Goretex-Jacke des Fotografen ist durchnäßt und die Tweedjacken der Jäger tonnenschwer. Die Reportage lag monatelang beim Stern und anderen Magazinen, am Ende wagte keiner den Abdruck: weil "blood sport", das mögen die Leser nicht - obwohl dieser Hirsch ein sicher besseres Leben hatte als all die Rinder, deren Filets wir so schätzen ...