Dächer über Berlin (2008)

Dächer sind nicht nur schützende Haut unserer Wohn- und Arbeitswelt, sie sind auch die augenscheinlichste Visitenkarte einer Stadt. Sie geben einer Stadt mit ihren Falten und Glätten ein Gesicht, fallen ins Auge - verbergen aber auch viele Geheimnisse. Diese zu lüften, durchstreifte KaJo über fünf Jahre (immer wieder unterbrochen durch internationale Fotoreisen) das lange zweigeteilte Berlin. Ein halbes Jahr bezog er auch ein kleines Zimmer in einer WG in Kreuzberg. Für den ausgebildeten Architekten war die visuelle Beschäftigung mit urbanen Räumen von besonderem Reiz. Keine Berufsbilder sind sich so eng verwandt die das des Fotografen sowie des Architekten. Denn beide pendeln, ja übersetzen ständig zwischen Raum in Fläche - und umgekehrt, Fläche wird zu Raum. Wichtig war dem Fotografen nicht nur das Finden interessanter Orte, sondern auch der Personen, die ihm bei bestem Licht Türen offenhalten. Entstanden ist ein facettenreiches Mosaik unserer Hauptstadt, mit Perspektiven, die selbst eingefleischte Berliner kaum kennen. Der Bildband (mit einem einleitenden Text des Architekturkritikers Falk Jäger) erschien 2008 und wurde für den Deutschen Fotobuchpreis nominiert.